Marc Goebel, Chef-Braumeister Brauerei Gebr. Maisel
Marc Goebel, Chef-Braumeister Brauerei Gebr. Maisel

Finest Beer Selection: "Ein Erfolg, mit dem wir niemals gerechnet hätten."

Marc Goebel, Chef-Braumeister Brauerei Gebr. Maisel, über die Auszeichnung zur „Brauerei des Jahres“ bei der Finest Beer Selection, das Geheimnis hinter dem Rezept des Maisel’s Weisse Alkoholfrei und die Zukunft des Weißbiermarkts.

Die Brauerei Maisel ist für die hohe Qualität ihrer Biere bekannt, die in der Vergangenheit vielfach prämiert wurden. Was war der Anstoß für die Brauerei, im letzten Jahr auch an der Finest Beer Selection teilzunehmen?

Marc Goebel: Die Qualität unserer Bierspezialitäten steht in unserer Prioritätenliste an oberster Stelle, hier würden wir niemals Abstriche machen. Die Teilnahme an hochwertigen Awards ist für uns in diesem Zusammenhang sehr wichtig, da die unabhängigen Expertenjurys die Qualität unserer Biere bewerten und wir so genau wissen, an welchen Bieren wir zu arbeiten haben oder wo wir schon solide aufgestellt sind.

Wir legen im Team gemeinschaftlich fest, an welchen nationalen und internationalen Awards und Verkostungen wir teilnehmen wollen. Da wir schon beim Meiningers Craft Beer Award mitgemacht haben, wollten wir natürlich auch bei der neuen Finest Beer Selection dabei sein. Doemens an Bord war das I-Tüpfelchen, das unsere Entscheidung zur Teilnahme untermauerte.

Was hat Sie primär am Verkostungsformat überzeugt?

Goebel: Die Bewertung bei der Finest Beer Selection zielt rein auf das Bier und nicht auf die Kategorisierung im jeweiligen Bierstil ab. Das und auch unsere Neugierde auf das neue Format haben uns überzeugt.

Gleich sieben Maisel-Biere schafften es in die Finest Beer Selection 2023, ein Punktedurchschnitt von 92 Punkten sicherte zudem den Titel "Brauerei des Jahres / national".
Gleich sieben Maisel-Biere schafften es in die Finest Beer Selection 2023, ein Punktedurchschnitt von 92 Punkten sicherte zudem den Titel "Brauerei des Jahres / national".

Gleich sieben Biere schafften es in die Finest Beer Selection 2023: Über traditionelle Sorten, Craft-Biere bis hin zu Leicht und Alkoholfrei. Einen besseren Qualitätsnachweis kann die Brauerei nicht erhalten?

Goebel: Ein unglaublicher Erfolg, mit dem wir niemals gerechnet hätten. Wir mussten auch erst mal durchatmen, als wir die erfreuliche Nachricht am Telefon erfahren haben. Die überaus positive Bewertung zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich möchte meinem fantastischen Team auch an dieser Stelle noch einmal von Herzen danken! Ohne ihre akribische Arbeit wäre ein solcher Erfolg gar nicht möglich.

Zu den prämierten Bieren zählt zum wiederholten Male die Maisel’s Weisse Alkoholfrei, deren Rezeptur Sie vor über 20 Jahren mitentwickelt haben. Wie schaffen Sie es, den typischen Weißbiergeschmack auch in der alkoholfreien Version zu kreieren?

Goebel: Ein wohlschmeckendes, alkoholfreies Weißbier zu brauen, ist eine Kunst, schließlich ist Alkohol ein wesentlicher Geschmacksträger. Gängig sind drei Verfahren, um dem Bier den Alkohol zu entziehen: Entalkoholisierung, gestoppte Gärung oder Verwendung einer speziellen Hefe. Wir haben damals lange getüftelt und schließlich ein eigenes Verfahren entwickelt, das die Vorteile der ersten beiden miteinander kombiniert. Zunächst wird unter Verwendung unserer eigenen Weißbierhefe eine Maisel’s Weisse Original gebraut und der Alkohol im Anschluss schonend entzogen. Parallel wird ein zweiter Sud angesetzt, bei dem die Gärung der zugegebenen Hefe vorzeitig gestoppt wird, um zu verhindern, dass der Malzzucker zu Alkohol vergoren werden kann. Im Anschluss werden die beiden Sude miteinander verschnitten, um die Verfahren bestmöglich miteinander zu verbinden. Dieser eigens entwickelte Prozess erhält das volle Aroma der Maisel’s Weisse Original für den alkoholfreien Biergenuss.

Marc Goebel, Chef-Braumeister Brauerei Gebr. Maisel
Marc Goebel, Chef-Braumeister Brauerei Gebr. Maisel

"Ein wohlschmeckendes, alkoholfreies Weißbier zu brauen, ist eine Kunst."

Marc Goebel
Chef-Braumeister Brauerei Gebr. Maisel

Mit einem durchschnittlichen Finest Beer Score von 92 Punkten hat die Brauerei zudem den Titel  „Brauerei des Jahres / national“ errungen. Wie haben Sie diese Prämierungen PR-wirksam umgesetzt und welche Resonanz erhielten Sie vom Kunden bzw. vom Konsumenten?

Goebel: Uns wurde von allen Seiten gratuliert. Den Titel „Brauerei des Jahres“ schafft man in seinem Brauerleben nicht so oft, das ist vollkommen verrückt. Natürlich haben wir in der Presse und auf unseren Social-Media-Kanälen darüber berichtet. In unserem Onlineshop haben wir sogar ein „Brauerei des Jahres“ Bierpaket mit allen prämierten Bieren geschnürt.

Der Weißbiermarkt zählt in den letzten Jahren hinsichtlich des Absatzes zu den großen Verlierern. Wie lassen sich noch neue Impulse setzen, um die Trendumkehr zu schaffen?

Goebel: Die Generation der Weißbier-Liebhaber wird leider älter und deshalb wird der Bierstil insgesamt immer weniger nachgefragt. Was alle Weißbierbrauer also gemeinsam schaffen müssen, ist, diesen Bierstil für die junge Generation sexy und spannend zu machen. Junge Leute dürfen nicht an ein verstaubtes Getränk der Väter-Generation denken, sondern sich an den vielen Geschmacksvariationen erfreuen, die verschiedene Weißbiere bieten. Die einen haben eine deutliche Bananennote, bei anderen stehen Nelkenaromen im Vordergrund.

Weißbier ist eine Bierspezialität mit Charakter und als solche stärken wir sie zum Beispiel durch unseren saisonal verfügbaren Bajuwarus Weizenbock.

www.maisel.com / www.maiselandfriends.com

Die Finest Beer Selection startet ins zweite Jahr.
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Finest Beer Selection '24

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GZ 09/24

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