Um sich für die Zukunft zu wappnen, fokussiert sich die Hassia Gruppe nach eigenen Angaben auf Premium-Marken (Foto: Hassia Gruppe).
Um sich für die Zukunft zu wappnen, fokussiert sich die Hassia Gruppe nach eigenen Angaben auf Premium-Marken (Foto: Hassia Gruppe).

Auf Werte gesetzt: 2023er-Plus für Hassia

Die Hassia Gruppe meldet für das Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 351 Millionen Euro. Sortimentsbereinigungen und Preisanpassungen im Rahmen einer Wertstrategie hätten nach Angaben des AfG-Markenhersteller zu einem "einkalkulierten" Volumenrückgang auf 928 Millionen Liter (-6 %) geführt.

Wie in der geschäftsführende Gesellschafter der Hassia Gruppe, Dirk Hinkel, in der Pressemitteilung zum Jahresabschluss konstatiert, habe die Gruppe mit einem Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 351 Millionen Euro "sogar leicht über Plan“ gelegen. Konsequente Sortimentsbereinigungen und eine moderate Preisanpassung hätten demnach zu einem "einkalkulierten" Volumenrückgang auf 928 Millionen Liter (-6 %) geührt. In der Wertstrategie und Fokussierung auf Premiummarken sehe Hinkel den "richtigen Weg in die Zukunft".

Hassia Gruppe nach Segmenten

Im hart umkämpften Mineralwassermarkt habe die Gruppe ihre Marktposition "erfolgreich" verteidigen können. Die Konsumenten kauften im vergangenen Jahr sehr preisbewusst ein, wovon Preiseinstiegs- und Handelsmarken sowie der Hard Discount profitierten. Wachstumstreiber im Jahr 2023 sei die Kategorie Mineralwasser mit Geschmack gewesen. Nahezu alle Marken (u.a. Carolinen, Glashäger, Güstrower Schlossquell, Lichtenauer, Thüringer Waldquell) der Unternehmensgruppe zeigten demnach in diesem Bereich eine "sehr positive" Entwicklung.

Überproportional sei der der Absatz der kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränke gewachsen. Vita Cola habe ein "Rekordjahr mit positiven Ergebnissen sowohl für Cola als auch für Limonade" erreicht. Kleingebinde und neu eingeführte Glasgebinde im markentypischen Design hätten sich dabei als maßgebliche Wachstumstreiber bewiesen.  Auch Bionade habe erneut wachsen können. Die neu eingeführte Sorte Naturtrübe Blutorange soll die hohen Erwartungen gar übertroffen haben.

Aufgrund der hohen Preisschwankungen und Versorgungsengpässe bei Rohwaren haben die beiden Saft-Marken Rapp‘s und Kumpf nach Angaben der Gruppe marktkonform an Volumen verloren, konnten aber im Umsatz zulegen.

So wird 2024 für die Hassia Gruppe

Mit Blick auf die weltpolitische Lage und wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland erwartet die Hassia Gruppe ein herausforderndes Jahr 2024. „Wir gehen davon aus, dass sich die derzeit schlechte Verbraucherstimmung aufgrund der allgemeinen Verunsicherung der Konsumenten im Laufe des Jahres nicht wesentlich verbessern und sich keine echte Konsumfreude einstellen wird“, sagt Stefan Müller, Geschäftsführer Marketing H. Das Familienunternehmen sehe diese allgemeine Herausforderung als zusätzlichen Ansporn und setzt auf ein umfassendes Maßnahmenpaket für 2024: neue Verpackungsangebote, neue Produktkonzepte und Sortimentserweiterungen sind in der aktuellen Planung vorgesehen.

Konkret werden im Segment Mineralwasser mit Geschmack nahezu alle Premium-Marken des Familienunternehmens ihre Sortimente um weitere Sorten erweitern. Bei den Marken Carolinen, Lichtenauer und Margon stehen Investitionen in neue Glas-Mehrweggebinde an. Elisabethen Quelle soll mit einem modernisierten Markenauftritt "sichtbare" Impulse setzen. Im Segment der Erfrischungsgetränke, so berichtet die Gruppe, werde Bionade in ein neues Getränkesegment vorstoßen. Im Bereich Dose (Sleek) möchten Vita Cola  und Bizzl für Aufmerksamkeit in Getränkeregal und -Kühlung sorgen.

Neben den Investitionen in ihre Marken möchte die Hassia "über alle Geschäftsfelder hinweg die Effizienz in ihren Strukturen und Prozessen" fördern. So hatte sich das Unternehmen 2023 nach eigenen Angaben im  dazu entschieden, zum 1. Januar 2024 den Wilhelmsthaler Mineralbrunnen an die Sonnländer Holding (Edeka) abzugeben. Dirk Hinkel schließt mit folgenden Worten: „Aktuell sind wir mehr denn je gefordert, unser Leistungsangebot regelmäßig zu überprüfen und auch die Wirtschaftlichkeit jedes Standortes genau zu betrachten. Unsere Kostendisziplin und die kontinuierliche Steigerung unserer Effizienz gepaart mit einer Vielzahl an geplanten Marktinitiativen stimmen mich für das Jahr 2024 optimistisch.“ //gz

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.