Was hat sich Weinveranstaltungen seit Corona verändert? Drei Fragen an Michael Berger, Geschäftsführer der Marketing-Agentur »das Team«, der mit seiner Agentur Weinevents organisiert.
Sie organisieren mit Ihrer Agentur Weinevents und Weinmessen? Wie erfolgreich sind diese noch?
Bei den Weinmessen sind wir sowohl bei den teilnehmenden Weingütern als auch bei den Besuchern etwa auf 70 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Bei den Weinfesten im Verbrauchergebiet gibt es im Vergleich zu 2019 Lücken bei den Weingütern. Die Gäste sind zahlreich, interessiert und konsumieren wie vor der Pandemie. Präsenz im Verbrauchergebiet zu zeigen, ist das Gebot der Stunde. Der mögliche, direkte Kundenkontakt ist ein Wettbewerbsvorteil der deutschen gegenüber den ausländischen Weinerzeugern.
Was macht den Erfolg aus?
Die Betriebe brauchen einen markanten optischen Auftritt, differenzierende Produkte und eine durchdachte Dialogstrategie. Im Direktvertrieb funktioniert das zuerst über die Persönlichkeit und dann über das Produkt. Ein wirkliches Interesse an den Menschen (Kunden) mit Fragen untermauert und eine »merk-würdige« Art, wie der Betrieb und die Weinpräsentation erfolgt, sind die kommunikativen Voraussetzungen. Die Kaufmotive des Kunden zu erfragen, ist die Königsdisziplin und Kaufmotive anzuwenden ist der Kaufknopf.
Welche Städte/Märkte und welche Formate versprechen den meisten Erfolg?
Wir beobachten den Eventmarkt genau. Die klassischen Formate wie Weinfeste und Weinmessen haben nach wie vor den meisten Erfolg. Hippe Event-Formate mit DJs, innovativen Weinwilden und coolen Locations haben sich bislang nicht bewährt. Es fehlt einfach die kaufkräftige Zielgruppe. Ein Erfahrungswert der Vergangenheit ist, dass mit zunehmender Entfernung von den Anbaugebieten die Kundenbindung steigt. Weinaffine Menschen gibt es in jeder Stadt. Diese gilt es bei den Events herauszufiltern.