Anne Mantel, Head of Away From Home bei Danone Deutschland (Bild: Danone).
Anne Mantel, Head of Away From Home bei Danone Deutschland (Bild: Danone).

Interview: "Die Resonanz war ermutigend"

Anne Mantel ist Head of Away From Home (AFH) bei Danone Deutschland. Vor drei Monaten nahm das Unternehmen die Akquise von Imbissen, Kiosken in die eigene Hand. Ein Zwischenstand.

GZ: Wie groß ist der absatz- und umsatzseitige Anteil des AFH-Geschäfts im Getränkebereich von Danone Deutschland?

Anne Mantel: Während wir die genauen Zahlen zu Absatz und Umsatz leider nicht teilen können, freuen wir uns sehr über das starke Wachstum und die positiven Entwicklungen der letzten Jahre im gesamten AFH-Kanal.

GZ: Welche Ziele haben Sie sich im Away-from-home-Geschäft gesetzt?

Mantel: Unser Ziel ist es, noch mehr Konsumentinnen und Konsumenten unser vielfältiges Produktportfolio on-the-go anzubieten und hier setzen wir klar auf eine nachhaltige Zusammenarbeit mit unseren Großhändlern sowie den AFH-Stätten direkt. Im Januar dieses Jahres haben wir unsere "Away From Home Field Force" gestartet. Hier betreuen wir unsere Kunden aus dem Bereich Kiosk, Spätis und Imbiss.
 

GZ: Wie ist diese Field Force organisiert und wie ist Ihnen der Start bis dahin gelungen?

Mantel: Unser Team ist seit knapp drei Monaten aktiv und besteht derzeit aus 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Organisationsstruktur sieht vor, dass die Bezirksleiter klassisch an einen regionalen Verkaufsleiter berichten. Wir sind sehr zufrieden mit unserem Start, der durch einen klaren Fokus auf die Distribution von Volvic und Evian geprägt war. Dies hat uns ermöglicht, schnell Fuß zu fassen und positive Ergebnisse zu erzielen. Wir haben einen soliden Plan, um unsere Reichweite und Effizienz in Zukunft noch zu steigern. 

GZ: Vorher lag der Job bei Agenturen. Worin sehen Sie den Mehrwert, Imbisse, Kioske und Spätis über einen eigenen Außendienst anzusprechen?

Mantel: Der Wechsel von Agenturen zu unserem eigenen Außendienst hat für uns eine Vielzahl von Vorteilen. Vor allem sehen wir den Mehrwert in der Nach­haltigkeit der Zusammenarbeit. Durch den direkten Kontakt können wir Vertrauen aufbauen und Netzwerke stärken, was langfristige Kundenbeziehungen ermöglicht. Unser Fokus liegt auf einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit, die auf langfristiger Planung und gegenseitigem Verständnis basiert.
 

GZ: Wie priorisieren Sie, auf welche Art Verkaufsstätte Sie den Fokus legen?

Mantel: Wir haben eine strukturierte Herangehensweise, um die Bedeutung einzelner Verkaufsstätten für uns zu bewerten. Dabei verwenden wir verschiedene KPIs, um diese in verschiedene Kategorien einzuordnen. Diese KPIs können Aspekte wie Größe, Lage, Kundenpotenzial und weitere relevante Faktoren umfassen. 

GZ: Sprechen Sie vornehmlich Großkunden an oder sind diese AFH-Stätten eher kleinteilig?

Mantel: Unser Ansatz richtet sich nicht ausschließlich an die Größe der AFH-Stätten. Für uns ist vor allem die Lage entscheidend. Wir konzentrieren uns auf stark frequentierte Lagen, die ein hohes Kundenpotenzial bieten. Das kann beispielsweise ein Touristen-Hotspot oder auch eine Bildungsstätte sein. Unsere Strategie ist darauf ausgerichtet, dort präsent zu sein, wo eine hohe Nachfrage nach unseren Produkten besteht, unabhängig von der Größe der AFH-Stätte.
 

GZ: Welche Verkaufsförderungsmaßnahmen bieten Sie den Betreibern an, um Ihre Marken in Szene zu setzen?

Mantel: Für uns stehen Tools im Vordergrund, die starke Verkaufsimpulse setzen – zum Beispiel bieten wir unter anderem unsere Innovation Volvic Vitamin+ in Thekendisplays direkt an der Kasse an. Unsere Verkaufsförderungsmaßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Sichtbarkeit und Attraktivität unserer Marken für die Betreiber zu steigern und somit den Absatz zu fördern.

GZ: Wie war bisher die Resonanz bei der Kundschaft der Betreiber?

Mantel: Die Resonanz auf unser eigenes Team war äußerst ermutigend. Kunden nehmen es sehr positiv wahr, dass wir nun mit einem eigenen Team den Fokus auf diesen wichtigen Kanal legen. Sie schätzen insbesondere die Vorteile einer langfristigen Planung, einer vertrauensvollen Zusammenarbeit sowie die Möglichkeit, einen festen Ansprechpartner zu haben. Unsere Kunden profitieren von professioneller Beratung und maßgeschneiderten Lösungen. Diese positiven Rückmeldungen bestärken uns darin, unseren Service kontinuierlich zu verbessern und eine langfristige Partnerschaft aufzubauen. 

GZ: Sie berichten über einen geplanten Ausbau, wohin will sich die AFH Field Force entwickeln?

Mantel: Unser Hauptziel für die AFH Field Force ist organisches Wachstum. Wir werden unsere Entwicklung basierend auf unserer Performance und den Erfahrungen ausrichten, die wir in den bisherigen Aktivitäten gesammelt haben. Dabei streben wir danach, unsere Präsenz weiter auszubauen, um den Bedürfnissen unserer Kunden noch besser gerecht zu werden. Unsere Strategie ist darauf ausgerichtet, langfristiges und nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, während wir gleichzeitig die Qualität unserer Arbeit sicherstellen.
Zudem möchten wir weiterhin mit starken Innovationen überzeugen, beispielsweise mit Volvic Vitamin+. Dieses kommt in drei fruchtigen Geschmacksrichtungen ohne Zucker und ohne Konservierungsstoffe aus und bietet dank der zugesetzten Vitamine und Magnesium funktionale Vorteile.

//Cecilia Hohls

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.