Deutschlands Sektgigant: Der Unternehmenssitz von RMSK  (Foto: Christian Modla/Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien)
Deutschlands Sektgigant: Der Unternehmenssitz von RMSK (Foto: Christian Modla/Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien)

Feste Position, Einbußen beim Sekt

In der Gesamtbeurteilung zufrieden, zeigt sich Christof Queisser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH (RMSK), Freyburg (Unstrut) im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz am 24. April 2018 in Leipzig zur Entwicklung des Unternehmens im Kalenderjahr 2017.

Nach dem Rekordergebnis des Vorjahres musste das Unternehmen sowohl bei Absatz wie Umsatz in 2017 gegenüber dem Vorjahr Einbußen hinnehmen. Der Gesamtabsatz an Sekt, Wein, alkoholfreien und weinhaltigen Getränken sowie Spirituosen minderte sich um knapp 6 Prozent auf 256,5 Millionen Flaschen (Vorjahr 271,2 Mill. Flaschen). Etwas geringer fiel der Rückgang mit rund 4 Prozent beim Umsatz aus, der sich nach 986 Mill. Euro in 2016 auf 945,0 Mill. Euro in 2017 verminderte.

Rotkäppchen-Mumm habe damit das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erreichen können. Aufgrund des verhaltenen Marktes habe er das Ergebnis so erwartet, begründete Queisser die Entwicklung. Insgesamt sei das Unternehmen mit seinen langfristig geplanten Investitionen und Aqkuisitionen auf dem richtigen Weg. Nach dem Kauf des Proseccohauses Ruggeri hatte das Unternehmen kurz vor der ProWein den Kauf des Bremer Importhauses Eggers & Franke bekannt gegeben. Womit das Unternehmen im laufenden Jahr die Eine-Milliarde-Umsatzgrenze übersteigen wird.

Bremsspuren musste Rotkäppchen-Mumm vor allem beim Sekt und hier insbesondere bei den volumenstarken Marken verzeichnen. Die Marke Rotkäppchen Sekt Tradition brachte es auf 113 Mill. verkaufte Flaschen in 2017 gegenüber 125,6 Mill. Flaschen im Vorjahr, was einem Minus von immerhin 10 Prozent entspricht. Auch bei den Marken Mumm, Jules Mumm und MM Extra musste das Unternehmen Absatzeinbußen im Umfang zwischen 4 und 15 Prozent verbuchen. Insgesamt reduzierte sich die verkaufte Sektmenge um 14,9 Mill. Flaschen oder minus 8,4 Prozent auf 163 Mill. Flaschen (Vorjahr 177,9 Mill. Flaschen). RMSK bleibt dennoch unangefochten Sektmarktführer mit einem Marktanteil im Vollsortiments-LEH von 55,2 Prozent.

Der Spirituosenbereich (Nordhäuser und Weinbrände) büßte mit einem Absatzvolumen von 48 Mill Flaschen (konvertiert in 0,7 Literflaschen) lediglich 1,4 Prozent ein. Richtig positiv lief es für RMSK im Markenweinbereich. In dieser Kategorie konnte das Unternehmen den Absatz um knapp 6 Prozent auf 21,5 Mill. Flaschen steigern. Besonders positiv entwickelten sich die Rotkäppchen Qualitätsweine (+12,9 Prozent). Vom Markenwein Blanchet verkaufte das Unternehmen etwas über Vorjahresniveau mit immerhin 12,7 Mill. Flaschen.

Praktisch auf der Stelle trat der Bereich weinhaltige und alkoholfreie Getränke. Der Absatz lag in diesem Segment mit 24 Mill. verkauften Flaschen fast auf Vorjahresniveau (24,3 Mill. Flaschen). Derzeit beschäftigt das Unternehmen 673 festangestellt Mitarbeiter an seinen inzwischen sechs Produktionsstandorten und Niederlassungen (Freyburg/Unstrut, Hochheim am Main, Eltville am Rhein, Breisach/Baden, Nordhausen/Thüringen, Valdobbiadene/Veneto sowie der Auslandsniederlassung in Singapur). Die Investitionen des Familienunternehmens beliefen sich auf 13,1 Mill. Euro. HP

Ausgabe 8/2024

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Württemberg

Die Bewirtschaftung zu teuer, die Bestockung sehr rot – die Weingärten im Ländle stehen vor Veränderungen.

Christof Queisser

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Rotkäppchen-Mumm im Interview.

Sommerwein

Wenn die Sonne scheint, muss es nicht immer weiß sein – wann Rotwein auch im Sommer passt.